Wie so viele andere, entschied ich mich den Creality Ender 3 und den Geeetech
A10 jeweils in einem Gehäuse unterzubringen. Drei wesentlich gute Gründe warum
man einen 3D Drucker in einem Gehäuse setzen sollte, wären da:
- Bessere Druckqualität
- Manches PLA und insbesondere ABS können es schon bei lauem Lüftchen einem schwer machen
- Geringerer Lärmpegel
- Erheblich geringer, trotz der sehr leisen TMC2209
- Bewegliche Teile schützen
- Eltern eines Kleinkindes oder Tierbesitzer wissen was ich meine
Was liegt da näher, als ein Ikea Lack Tisch als Gehäuse umzubauen, für den es
gefühlt 100 Bauanleitungen im Netz gibt. Ich bin da jedoch einen leicht
anderen Weg gegangen, den ich hier jetzt mal vorstelle, vielleicht bekommt der
ein oder andere eine Inspiration.
Wie den Bildern teilweise zu entnehmen ist, wurden die Acrylglas Scheiben
links & rechts jeweils in den Ecken gebohrt und an den Extensions
befestigt, ich nenne diese orangefarbenen 3D gedruckten Verlängerungen der
Tischbeine mal 'Extensions'. Wer nun absolute Dichtigkeit haben möchte, könnte
auch auf der ober- und unterkante der Scheibe ein 1mm starken Moosgummi
Streifen kleben. Die Extensions an der Front haben an einer Seite oben wie
unten ein integriertes Scharnier
(Aus dem Schlossbau Jargon: Bandseite), an denen jeweils mit drei
kleinen M3 Schrauben und entsprechenden Hülsenmuttern die Acrylglas Front
befestigt wurde und somit diese absolut stabil halten. Die Acrylglas Front hat
zudem auf der gegenüberliegenden Seite
(Aus dem Schlossbau Jargon: Bandgegenseite) einen Griff und jeweils
eine Schraube in der Ecke verbaut. Diese kleinen Schrauben in den Ecken werden
beim Schließen von jeweils einem 10x1mm Neodym Magnet angezogen und gehalten,
wobei die Neodym Magnete nicht sichtbar innerhalb der Extensions verbaut sind.
Somit schließt die Tür auch dicht ab und lässt sich mit leichtem Kraftaufwand
auch wieder aufziehen. Auch hier kann man, der Perfektion wegen, mit ein wenig
Moosgummi die Dichtigkeit fast unsichtbar erhöhen.
Ich bestellte also für jeweils einen Umbau folgende Materialien:
- 2 x Ikea Lack Tisch
- 3 x Acrylglas 500 x 500mm mit 5mm Stärke
- 1 x Polyethylen 500 x 500 mit 5mm Stärke für die Rückwand
Im gleichem Atemzug ersetzte ich auch direkt die original Steuerplatinen
mit BTT SKR 1.4, sowie einem zusätzlichen SSR für die Heizbetten. Aber
diese Dinge sind jetzt nicht für den Umbau relevant. Zusätzlich bekam
jeder Lack Tisch einen Raspberry Pi und ein Steuerpult verbaut. Somit
ergaben sich auf der Elektronik Seite folgende Anschaffungen:
- Raspberry Pi
- Raspberry Pi - Cam + IR
- Raspberry Pi - Quattro Relay Modul
- StepDown Converter (XL4016) (um den Raspberry vom 24V Netzteil versorgen zu können)
- Kleinkram wie Schalter, LED's, Kabel, Stecker etc. hab ich hier stets in spare, daher habe ich diese jetzt nicht gelistet.
Alles weitere sind lediglich Druckteile, also Jobs für die drei Drucker.
Wie auf dem ersten Bild zu erkennen ist, werden die Tischbeine um jeweils
50mm oben und unten erweitert. Somit ergibt sich im Innenraum eine Höhe
von 500mm, genug Platz um die Extruder Motoren auf dem Querprofil der Z
Achse zu montieren, zumindest in der klassischen Ender Bauform sollte das
kein Problem darstellen.
An der Decke klebt ein 24V LED Band um den Innenraum gut ausleuchten zu
können, während in der Mitte zwischen den LED Bändern der DS18B20
Temperatursensor sitzt, um die Gehäusetemperatur zu überwachen. Auch
befindet sich an der Decke ganz hinten ein 120mm Lüfter der ggf. die Luft
absaugt, eine Möglichkeit einen Flexschlauch an der Rückseite anzuschließen
gibt es ebenfalls. Somit steht auch dem dampfenden ABS Druck nichts im Wege.
Beachten sollte man allerdings, dass der Lüfter nicht zu schnell dreht.
Durch dem entstehenden Unterdruck im Innenraum wird durch ritzen Frischluft
gesogen, diese Zugluft ist wiederum für ein ABS Druck schädlich.
Unter dem Ikea Lack Tisch wurde die Elektronik verbaut. Dort befindet sich
das Netzteil, der Raspberry, das Relay Modul sowie der StepDown Converter.
Die kleinen Füße auf dem der komplette Schrank steht, erlauben eine Bauhöhe
von etwa 60mm. Das Netzteil hat also noch über ein zentimeter platz zum
atmen bzw. zum pusten, denn die Lüfter pusten die warme Luft des Netzteils
nach draußen. Saugend verbaute Lüfter im Netzteil wäre an der
Montageposition eher suboptimal. Zwischen dem Raspberry und dem Relay Modul, befindet sich noch eine kleine Verteilerplatine, diese erlaubt es drei DS18B20 Temperatursensoren per 1Wire parallel zu betreiben.
Auf den letzten Bildern ist meine erstellte Platine für die Buttons und
LED's zu sehen, nichts weltbewegendes, aber essenziell um auch schnell
manuell agieren zu können, oder den Status des Druckers zu sehen. Da alle
Drucker sonst nur mittels einem 10" Tablet über WLAN per Repetier-Server
oder meiner Webapplikation gesteuert werden können, ist es doch eine kleine
Erleichterung, wenn das Tablet mal nicht zur Hand ist. Die Button-Symbole für das Steuerpult Gehäuse, natürlich in orange, fehlen allerdings noch - liegen aber schon fertig produziert im Hobbyraum.
Zukünftig werde ich auch hier noch die laufenden Python Programme, welche
für den Raspberry und die Pult-Steuerung zuständig sind, dokumentieren.
Dieser Artikel wird also noch nach und nach erweitert. Die 3D Modelle zu dem
Schrank werden auch noch auf Thingiverse hoch geladen, ich bin trauriger
Weise, einfach noch nicht dazu gekommen, die Modelle für den Upload
aufzubereiten.
To be continued...
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